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Dec 2024

Verkehrswende Paris

In der französischen Hauptstadt bleibt das Auto immer öfter zugunsten alternativer Verkehrsmittel stehen. Nicht einmal fünf Prozent der Wege werden mit dem Pkw zurückgelegt. In den Vorstädten sieht es jedoch anders aus.

Die Nutzung von Verkehrsmitteln in der französischen Hauptstadt befindet sich im Wandel. Das Fahrrad hat als Fortbewegungsmittel in Paris das Auto klar überholt. Nur noch 4,3 Prozent der Wege in der französischen Hauptstadt werden mit dem Auto zurückgelegt, wie aus einer Befragung des Stadtplanungsinstituts Paris Region hervorgeht. Das Fahrrad kommt demnach auf 11,2 Prozent.

»Wer hätte vor zehn Jahren vorhersagen können, dass das Fahrrad das Auto überholen würde. Doch es ist passiert«, erklärte der für Verkehr zuständige stellvertretende Bürgermeister David Belliard im Kurznachrichtendienst X. Die Stadt Paris hat in den vergangenen Jahren im Zuge ihrer Klimapolitik stark in Fahrradwege investiert und die Zahl der Autoparkplätze reduziert.

»Egal, ob es sich um Fahrten in Paris oder um Fahrten zwischen Paris und den inneren Vororten handelt, die Anzahl der täglichen Fahrten mit dem Fahrrad übersteigt die mit dem Auto bei Weitem«, so Belliard. Die Zahlen seien ein Indiz dafür, dass sich der Lebensstil in Paris im Wandel befinde sowie für die zunehmende Akzeptanz dieses Umschwungs.»Radfahren ist tief im Lebensstil verwurzelt«, schrieb Belliard. Der Anteil an Radfahrern sei während der morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten auf dem Weg zur und von der Arbeit sogar noch höher einzuschätzen.

Der Studie des Stadtplanungsinstituts zufolge legen die Hauptstadtbewohner die meisten Wege zu Fuß zurück (53,5 Prozent). An zweiter Stelle stehen die öffentlichen Verkehrsmittel mit 30 Prozent. Die Forschenden haben von Oktober 2022 bis April 2023 die Bewegungen von 3337 Einwohnern der Region Paris im Alter von 16 bis 80 Jahren nachverfolgt und diese Daten nun ausgewertet.

In den Pariser Vorstädten ist das Auto demnach weiterhin das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel. Die Behörden setzen auf einen groß angelegten Ausbau des Zug- und Stadtbahnnetzes, um die Autonutzung auch dort zu reduzieren.

Quelle: Spiegel, 11.04.2024